Sonntag, 4. Mai 2014

Stabat Mater

Es ist Mai. Alles grünt, mehr denn je, früher denn je! Es ist die Zeit der Mai-Tänze, der Mai-Bäume, die Zeit der Aussaat, der Sommerblumen-Pflanzung, der Gärten, des "wie einst im Mai", der Mai-Lieder - ja, für einige auch noch der Mai-Altäre und der Mai-Andachten. Katholiken gedenken in diesem Monat der Muttergottes, Maria, der Maienkönigin! Da gibt es ein Lied:

 Maria, Maienkönigin,
 Dich will der Mai begrüßen
oh segne ihn mit holdem Sinn,
 und uns zu Deinen Füßen!
Maria, Dir empfehlen wir,
was grünt und blüht auf Erden,
lass uns in dieser Pracht und Zier
das Werk des Schöpfers ehren.

Es gibt auch immer noch den Brauch, das Bild der Gottesmutter besonders schön zu schmücken. Letztes Jahr hat Blogger Pro Spe Salutis "Los Wochos" zum Thema "Maialtäre" ausgerufen, da konnte man wunderschöne Gestaltungen finden. Viele aus der Blogoezese schlossen sich an. Bei "Sacerdos viennensis" zum Beispiel fand ich diesen Mai-Altar aus Prein an der Rax:


Auf dem Altar-Tuch steht: "O Maria Hilf." Und ein Detail des Fotos zeigt etwas klarer, wie Maria in dieser Darstellung auf ihr Herz hin weist:


Wie traurig ihr Gesicht ist!
Warum schreibe ich das alles? Ein aufmerksamer Mensch hat uns in einem Kommentar aufmerksam gemacht, dass in der Gegend von Dahn, am Wanderweg nach Erfweiler, wieder einmal ein Wege-Kreuz zerstört wurde. Das hat er uns geschrieben:

Der Vandalismus in der Dahner Umgebung nimmt leider kein Ende. Erst Busenberg, dann Dahn, jetzt Erfweiler.
Am gestrigen Nachmittag (1.5.2014) wurde zwischen 14:00 und 18:00 Uhr am häufig begangenen Wanderweg von Erfweiler zur Dicken Eiche das frisch renovierte Wegkreuz mutwillig beschädigt. Dabei wurde der Korpus herab gerissen und zerbrach. Das Kreuz selbst blieb glücklicherweise heil. 

Die Kreuzinschrift ist irgendwie passend:

"Oh ihr alle
die ihr vorüber gehet
gebet acht und schauet
ob ein Schmerz gleich sei
meinem Schmerze"

Der Kommentator, zunächst anonym, sandte mir netterweise an meine Mail- Adresse Fotos, die er vom Wegkreuz im März gemacht hatte, und von der Zerstörung am Abend des ersten Mai. Vielen Dank dafür, Herr Stephan Schwartz!

Wegkreuz Erfweiler im März


"Oh ihr alle, die ihr vorüber gehet ..."


"... gebet acht und schauet, ob ein Schmerz gleich ist meinem Schmerze"

Zerstört, die Blumenschale umgekippt - warum?


"Wär ich nur hier nicht gegangen im Mai", möchte man da mit Theodor Storm sagen... oder vielmehr: "Wären jene nur hier nicht gegangen im Mai" - die Leute, die den Glauben ihrer Mitmenschen nicht ertragen können!









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