Sonntag, 29. Juni 2014

In den Rheinauen und im Bienwald: Kreuze und der Erlöser in der Baumkrone in Rheinzabern, Steinfeld, Schaidt, Büchelberg, Hagenbach



8. und 9. Leider findet sich in Album 18 kein Hinweis darauf, wo in Rheinzabern diese beiden Steinplatten mit je zwei Kreuzen und der Jahreszahl 1783 in welche Mauer eingelassen sind und was sie bedeuten. Rheinzabern liegt in den südpfälzischen Rheinauen, wo auch fast 200 Jahre nach Beginn der goßen Rheinbegradigung der ehemals mäandernde Flusslauf durch viele Altrheinarme sichtbar ist


10. Diese Kreuz steht in oder bei Steinfeld am westlichen Rand des Bienwalds (ein von zahlreichen Gewässern durchzogener Ausläufer des Pfälzer Waldes, der sich weit in die Rheinebene hinein, über die deutsch-elsaässiche Grenze und bis ans Rheinufer ausdehnt) und nahe der französischen Grenze. Ich muss raten, aber von der Formensprache her würde ich das Kreuz mit einem gekrönten Christus ohne Bart aber dafür mit langen Haarflechten in die erste Hälfte des 20. Jh einordnen. Die Inschrift lautet: König des Weltallas, gib gnädig, dass alle Völker, die durch das Unheil der Sünde entzweit sind sich deiner milden Herrschaft unterwerfen.


11. Dieses liebevoll gepflegte Wegkreuz steht ebenfalls bei Steinfeld im Feld.


12. Christus in der Baumkrone. Auch diese verwitterte Statue von der man hier ein anderes Bild findet,  steht in oder bei Steinfeld.


34. Ein etwas zusammengepuzzelt wirkendes Friedhofs- bzw Grabkreuz in Schaidt, bei dem die Proportionen des Sockels für das kleine Kreuz etwas mächtig geraten scheinen - oder umgekehrt das Kreuz etwas klein für den Sockel. Vielleicht haben aber ja auch der Sockel oder Grabstein, die Muttergottes mit Weltkugel und Schlange, die Geisttaufe darüber und das Kreuz erst nach und nach zusammengefunden. Die Inschrift lautet: Hier ruhet in Gott Maria Anna Seintz (?) geboren den 23. Miertz( (?) 1804 gestorben den 6. Hornung 1826. Hornung ist ein altdeutscher Name für den Monat Februar.


35. Ein schönes Feld-Kreuz im Gegenlicht bei Schaidt, das ebenfalls am Westrand des Bienwalds liegt. Die Inschrift ist leider nicht lesbar.


43. Sandsteinkreuz mit herbstlichem Blumenschmuck bei Büchelberg, dem mit ca 900 Einwohnern kleinsten Ortsteil von Wörth am Rhein. Büchelberg ist vermutlich eine ehemalige "Gastarbeitersiedlung", die im 17. Jh für französische Arbeiter im Bienwald gegründet wurde, um für Luis XIV Holz und Kalkstein für den Bau von Fort-Louis im unteren Elsass zu gewinnen. Ein sprechendes Beispiel für die wechselhafte Geschichte der ganzen Grenzregion. Die Inschrift(en) sind leider auf dem Foto nicht lesbar.



44. Ein schönes Kreuz neueren Datums ebenfalls bei Büchelberg. Sollte es eine Inschrift geben, dann hat sie der Efeu verschluckt!


45. und noch eine herbstliche Aufnahme eines Kreuzes bei Büchelberg. Die Inschrift ist zwar teilweise vom Blumenschmuck verdeckt, doch ahnt man, wie es weitergeht: Nur im Kreuz - ist Heil

Freitag, 13. Juni 2014

Im Norden: Kreuze, barocke Nischenfiguren und eine Pietà in Zell und Boßweiler


2. dieses Holzkreuz vor blauem Dunst  steht in Zell beim Kriegerdenkmal. Zell ist ein Ortsteil von Zellertal, einer Weinbaugemeinde im Norden der Pfalz und gehört zum Donnersbergkreis. Den Höhenzug kann man im Dunst gerade noch erahnen. Das Kreuz ersetzt ein älteres, das gegenüber an der Stelle des 1928 für die im I. Weltkrieg Gefallenen errichteten Denkmals stand und vom hl. Philipp von Zell, einem Einsiedler dort aufgestellt worden sein soll.



3. dieses Kreuz in Boßweiler sieht so aus, als ob seine Teile aus mehreren "Epochen" stammen. Der Sockel ist wohl der älteste Teil; Querbalken und Korpus scheinen neueren Datums zu sein. Vielleicht war es schonmal zerstört worden?


4. Diese beiden Figuren stehen in Nischen über dem Hauptportal der barocken Pfarrkirche St. Oswald in Boßweiler, die einen der wertvollsten mittelalterlichen Altäre der Pfalz enthält, den sog. (wen wunderts?) Boßweiler Altar.
Interessantes Detail: Boßweiler und das benachbarte Quirnheim bildeten ab 1672 für eine Weile einen Zwergstaat


5. noch ein vermutlich aus verschiedenen Teilen zusammengesetztes Ensemble in Boßweiler: Sockel, die Platte samt Blumenkorbornamenten darin, Kreuz und Pietà sehen so aus, als habe man sich von keinem von ihnen trennen können und sie deshalb zusammengeführt. Gut so.
Die Inschriftenplatte scheint erst kürzlich erneuert worden zu sein. Die Inschrift lautet: Hl. Mutter drück die Wunden/Die dein Sohn für mich empfunden/Tief in meine Seele ein!