Heute vor 50 Jahren hielt der Baptistenpastor Martin Luther King seine berühmte Rede, die als zentrales Ereignis der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und des gewaltlosen Widerstands in die Geschichtsschreibung und darüber hinaus in das kollektive Gedächtnis einging. 10 Jahre später wurde diese charismatische Gestalt und das "civil rights movement" mit seinen zahllosen heroischen Kämpfern zu einem meiner ersten politischen Interessen als Kind einer Region, in der es fast mehr Amerikaner aller Hautfarben als Einheimische gab und in der an den Ladentüren zuerst "Pull" und Push" und dann erst "Ziehen" und "Drücken" stand. Besonders fasziniert hat mich die unvorstellbare Glaubenskraft, die diesen Mann, der zu seiner Führungsrolle eher zufällig gekommen war, und seine Mitstreiter alle Widrigkeiten, Erniedrigungen, Bedrohungen und Gefahren auf sich nehmen ließ und die zahllose Opfer durch Erschießen, Erschlagen, Verstümmelung, Vergewaltigung, Folter, Attentate und Lynchjustiz forderte. Eines von vielen künstlerischen Zeugnissen ist das unvergessliche Lied von Billie Holiday „Strange fruit“, das, wenn auch viel früher (1939) entstanden, die bis weit in die Siebziger verbreitete Praxis des Hängens unbotmäßiger „Nigger“ im Süden drastisch vor Augen führt.
Am 3. April 1968 hielt der "Träumer" Dr. Martin Luther King Jr. seine nicht minder eindrucksvolle letzte Ansprache, die man auch Predigt nennen könnte und die mit den Worten endete:
„And then I got into Memphis. And some
began to say the threats, or talk about the threats that were out. What would
happen to me from some of our sick white brothers?
Well, I don't know what
will happen now. We've got some difficult days ahead. But it really doesn't
matter with me now, because I've been to the mountaintop.
And I don't mind.
And I'm happy tonight. I'm not worried about anything. I'm not fearing any man! Mine eyes have seen the glory of the Lord."
Am Tag darauf starb er durch ein Attentat auf einem Balkon in Memphis, Tennessee. Er wurde 39 Jahre alt.
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