Sonntag, 27. Mai 2012

Pfingsten - der große Auftrag

Fenster in der Burgkapelle auf dem Berwartstein 


Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei Euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
(Mt. 28, 18-20)


Der Geist Gottes wohnt in unserem Herzen und eröffnet uns eine innige Beziehung zur Heiligsten Dreifaltigkeit, die unser Vorstellungsvermögen bei weitem übersteigt. Gerade in unserer menschlichen Schwachheit, in unserer Unfähigkeit zu beten, wird der Heilige Geist zur Seele unseres Betens, und wenn wir uns für sein mächtiges Wirken öffnen, führt er uns in das göttliche Leben ein. Dieses göttliche Leben ist vor allem die Liebe, die durch den Heiligen Geist in unseren Herzen ausgegossen ist (vgl. Röm 5,5). Der geisterfüllte Mensch wird auch zum Förderer der Einheit unter den Gläubigen und in der Menschheitsfamilie. Und schliesslich sagt uns der hl. Paulus, dass der Heilige Geist "der erste Anteil des Erbes ist, das wir erhalten sollen" (2Kor 1,14), wenn wir nach unserem Tod in die ewige Gemeinschaft eingehen, und orientiert uns so auf das Kommende und auf das Bleibende. 
Benedikt XVI, Generalaudienz, 15. November 2006

bild
Text und Bild hier


Frohe und gesegnete Pfingsten wünschen wir allen!

Samstag, 19. Mai 2012

Kreuze , ein Bildstock und eine Hausfigur in Hochspeyer, Ramsen, Hettenleidelheim, Sausenheim und in der Umgebung von Neustadt


1. Das Torstensonkreuz bei Hochspeyer. Manches darüber weiß Fred Weinmann zu berichten, der schon oft erwähnte Kreuzforscher und Heimatkundler. Näheres dazu siehe hier. Der Standort dieses interessanten Kulturdenkmals befindet sich an der B 39 in Richtung Kaiserslautern, am westlichen Ortsausgang. Es steht oberhalb der Straße an einer Böschung.


2. Ramsen. Ein liebevoll geschmücktes Kreuz am östlichen Ortsrand. Der Korpus scheint aus Eisenguss gefertigt zu sein. Das findet man oft in der Gegend um Eisenberg. Der künstlerische Eisenguss war in dem Gebiet um Pfrimm, Eis -und Eckbach eine Domäne der Eisenhüttenwerke Gienanth. Siehe auch hier!


3. Hettenleidelheim, Kreuz in der Ortsmitte. Über die Dorf - und Feldkreuze von Hettenleidelheim hat Karl Blum ein Büchlein verfasst, das einer Schriftenreihe des Heimatmuseums angehört. "Gott ist's, waß uns daß bilt Thut lehren" - so lautet der Titel.(Hrsg: Heimatmuseum Hettenleidelheim, Archiv Karl Blum e.V.) Demnach stammt das originale Kreuz, das hier stand, aus dem Jahr 1747 und ist eventuell eine Zuwendung des Wormser Bischofs an die Gemeinde gewesen. Landesherr über Hettenleidelheim war zu dieser Zeit der Fürstbischof Georg Franz Graf von Schönborn (1732 - 1756). Jetzt steht hier eine Nachbildung. Das wertvolle alte Kreuz wurde, um es vor weiterer Verwitterung zu schützen, nach Blum in die Hettenleidelheimer Friedhofshalle verbracht. Zuvor wurde es 1996 von dem Bildhauer Theo Rörig renoviert. Es steht aber noch der alte Sockel mit der Inschrift:

NAM DEUS EST, QUOD IMAGO
DOCET, SED NON DEUS IPSA
HANC VIDEAS SED MENTE COLAS
QUOD CERNIS IN IPSA:
7. CONCIL NYZEN ANN 787

Gott ist's, waß uns daß Bilt Thut Lehren
Dasselbe nicht Gott selbsten ist.
So schau es ahn, Gott solst verehren,
Der dir hier vorgestellet ist.
1.7.4.7
 Laut Karl Blum ist der Text kaum mehr zu entziffern, die Wiedergabe folgt der "Erfassung aller religiösen Flurdenkmäler durch die Gemeinde, abgeschlossen am 20.12.1966, gezeichnet (Robert) Kaiser."


4. Hettenleidelheim, auf dem Weg zum Margarethenhof - so hat unser Vater unter dieses Foto geschrieben. Nach der Schrift des Heimatmuseums Hettenleidelheim handelt es sich um das Feld - und Wegekreuz "Simon und Peter Schmidt" von 1869. Das Kreuz ist fast 3 m. hoch und steht auf einem 80 cm hohen Steinsockel. Wahrscheinlich wurde es von der Eisengießerei Gienanth im benachbarten Eisenberg gefertigt. Im unteren Drittel des Kreuzstammes ist eine nach unten gekehrte Fackel abgebildet, Zeichen für das erlöschende Leben. Auf den Querbalken liest man die Namen der Stifter:
 Errichtet von Simon Schmidt und dessen Sohn Peter Schmidt von Hettenleidelheim, 1869
Auch der steinerne Sockel ist beschriftet. Da auf dem Foto schwer leserlich, habe ich sie dem Buch von Karl Blum entnommen.

Es ist vollbracht. Joh. Cap. 19 V 30

Hör, Wanderer, was Jesus lehrt,
wer an mich glaubt und mich verehrt,
Der lebt und kommt nicht ins Gericht
und sieht den Tod auf ewig nicht.

Vater und Sohn Schmidt waren Landwirte, Tongräber und Bierbrauer. Das Feldkreuz steht in der "Erdekaut" einer wirklich sehenswerten Landschaft, entstanden aus den Überresten der Tongruben um Eisenberg - mehr Infos hier!


5. Das Feldkreuz Blum in Hettenleidelheim. Es steht im "Beetenweg", dort trifft man außerdem noch zwei ganz ähnliche Kreuze an. Wieder handelt es sich um Erzeugnisse des Gußwerkes Gienanth. Das Feldkreuz Blum ist an den Querbalken reich und filigran verziert. Am unteren Ende des Kreuzesstamms ist ein Engel mit erhobenem Schwert aufgegossen. Um die Christusfigur kann man die Namen der Stifter lesen:
Errichtet von den Eheleuten Franz und Magdalena Blum. 1864

Da ich in der Nähe von Eisenberg meinen Arbeitsplatz habe, hatte ich im Vorüberfahren immer mal wieder Feld - und Wegekreuze gesehen und meinen Vater darauf aufmerksam gemacht. Eines Tages hatte er mich besucht, und in der Mittagspause zeigte ich ihm die oben beschriebenen. (Wir, seine drei Töchter, waren zu diesem Zeitpunkt schon längst "infiziert" und entdeckten selbst überall diese Denkmäler.) Auf dem Rückweg nach Neustadt kam er dann wohl in Sausenheim an dem folgenden Kreuz vorbei und suchte anschließend erneut bereits bekannte Gebiete auf.


6. Sausenheim


7. Niederkirchen, Bildstock mit Christuskopf, Inschrift auf dem Sockel: Mein Jesus Barmherzigkeit


8. Ruppertsberg - die heilige Familie am Schwesternhaus.Das Haus befindet sich in der Mittelgasse 9. Die Skulptur wurde von H. Pauly, Speyer, gefertigt.


9. "ein vergessenes Wegkreuz bei Königsbach" - so hat Papa dieses Bild unterschrieben.


10. Dieses Kreuz mit geheimnisvollen Buchstaben und das Folgende


11. sind wieder zwei nebeneinander eingeklebte und zugeschnittene Fotos, beschriftet mit "Im Wald auf dem Heidelberg bei Hambach". Es handelt sich um zwei Wetterkreuze. Auch hier hat Fred Weinmann dazu in seinem Werk "Kultmale der Pfalz" einiges zu erzählen. Die Buchstaben stehen für den sogenannten Benedictus - Segen: "Crux sacra sit mihi lux / non draco sit mihi dux" (Es sei das heilige Kreuz mein Licht, der Drache sei mein Führer nicht). 


12. altes Steinkreuz bei der Kirche in Kirrweiler. Hierzu findet sich Literatur bei Rudolf Wild ( siehe unsere Linkliste) und bei Fred Weinmann. Das alte Kreuz soll aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg stammen. In die Vorderseite ist ein Spaten eingemeißelt.


13. in den Weinbergen bei Maikammer. Ein sehr beeindruckendes Kreuz. In der Mitte zwischen den Kreuzesbalken ist ein Herz eingemeißelt, umgeben von Zweigen. Auf dem Kreuzarmen befindet sich eine Inschrift, die noch nicht ganz entziffert werden konnte: "Es sei ferne von uns / dass mir und...." Bestimmt werden wir noch etwas dazu herausfinden!


14. Schlichtes Wegkreuz bei Edesheim, mit schönem Blumenschmuck. 



15. Mit Bild 14 auf einer Seite, bezeichnet als "Schlichtes Wegkreuz bei Edenkoben".

Dienstag, 15. Mai 2012

Das dreizehnte Album

Das dreizehnte Buch beginnt mit einem Bild aus Hochspeyer, dann führt die Reise über Ramsen, Hettenleidelheim und Sausenheim. Es folgen wieder bekannte Ortschaften zwischen Bad Dürkheim, Neustadt und Landau. Schließlich enthält es Bilder aus der Umgebung von Ludwigshafen und Schifferstadt. Eine Karte hat Papa selbst gezeichnet, die anderen werden aus urheberrechtlichen Gründen je nach Möglichkeit und Bedarf später eingefügt.


Freitag, 11. Mai 2012

Suspendierung, Versetzung, Verweis: Repressalien gegen einen katholischen Lehrer im "Dritten Reich"






Im Jahr 1933 wurde  Eugen Antoni, zu diesem Zeitpunkt Lehrer in Hochspeyer, wegen seiner politischen Aktivitäten  vom Dienst suspendiert.



Vorderseite des Dokuments



Der Text lautet:


Nr.c 4137.                             Abdruck                                Speyer, den 27. Mai 1933


Regierung der Pfalz
Kammer des Innern
...

An
Die Bezirkschulbehörde
                       Kaiserslautern

Betreff:
Verhalten des Lehrers Eugen Antoni
In Hochspeyer

Zum Bericht vom 12.5.1933
Nr.1669 B.

Beilagen:
1 Entschl. Abdruck

Lehrer Eugen Antoni in Hochspeyer ist durch den Beauftragten (des Sonderkommissars der Obersten SA-Führung bei der Regierung der Pfalz, Kammer des Innern) bei dem Bezirksamt Kaiserslautern vom Dienste beurlaubt worden.
            In einstweiliger Erledigung der Angelegenheit wird Lehrer Antoni in Hochspeyer bis auf weiteres  gem Art 129 VLG. unter Wahrung seiner Rechte als Volksschullehrer vorläufig seines Dienstes enthoben.
            Gegen diese Entschließung ist Beschwerde zum Staatsministerium für Unterricht und Kultus in München zulässig.
            Lehrer Antoni ist durch Zustellung des beiliegenden Entschließungsabdruckes nachweislich zu verständigen.

                        gez.


N° 2504 B.

            In Abdruck  gegen Postzustellungsurkunde
                       an Herrn Eugen Antoni, Lehrer,
                                   Hochspeyer


            Kaiserslautern, den 3. Juni 1933
            Bezirksschulbehörde

            Unterschriften


Nach einjährigem Prozessieren auf eigene Kosten wurde er wieder in Dienst genommen und ins abgelegene Esthal strafversetzt, erhielt jedoch einen Disziplinarverweis:




Der Text lautet (Hervorhebungen im Original):


Nr.c 5520.                             Abdruck                            Speyer, den 21. Juni 1934


Regierung der Pfalz
Kammer des Innern
...

An
Die Bezirkschulbehörde
                       Neustadt a.d. Haardt

Betreff:
Verhalten des Lehrers Eugen Antoni
In Esthal

Beilagen:
1 Entschl. Abdruck

Der Volksschullehrer Eugen A n t o n i ist im Amtsbezirk Kaiserslautern und an anderen Orten der Pfalz wiederholt – vornehmlich in den Jahren 1932/33 – als Redner für die Zentrumspartei aufgetreten. Dabei griff er die nationalsozialistische  Bewegung und ihre Führer in Formen an, die über das zulässige Mass hinausgingen, so z.B. in der Versammlung vom 28.2.1932 in Erfenbach und vom 22.2.1933 in Enkenbach. Bei der letzteren Rede fällt erschwerend ins Gewicht, dass sie n a c h Einleitung des nationalen Umschwungs gehalten wurde und die Autorität der deutschen Reichsregierung – insbesondere des Reichskanzlers – in überaus scharfer, ja verhetzender Weise herabzusetzen versuchte. Als L e h r e r und B e a m t e r wäre Antoni verpflichtet gewesen, Zurückhaltung zu üben, mindestens aber seine politische und weltanschauliche Meinung in würdigen und angemessenen – statt agitatorischen – Formen vorzutragen. Als J u g e n d – erzieher endlich musste er so viel nationales Verantwortungsgefühl bekunden, dass er gegen die n a t i o n a l e Bewegung und ihre Führer nicht in so grob gehässigen Formen, wie dies zum Teil geschah, auftrat.
            Wegen der bezeichneten Verstösse gegen die Pflicht zum achtungswürdigen Verhalten spricht die Regierung, Kammer des Innern, gegen Lehrer Antoni die Strafe des

                                                 V e r w e i s e s

aus, womit die ernste Mahnung verbunden wird, in Zukunft sich der Verantwortung, die Amt und Stand ihm auferlegen, bewusst zu bleiben.
            Die Kosten des gebührenfreien Verfahrens fallen dem Lehrer Antoni zur Last. – Gegen diese Entscheidung ist Beschwerde zum Staatsministerium für Unterricht und Kultus in München zulässig. Eine etwaige Beschwerde wäre binnen einer Frist von 14 Tagen, die mit dem auf die Zustellung dieser Entschliessung folgenden Tage beginnt, bei der Regierung der Pfalz, Kammer des Innern in Speyer schriftlich einzureichen.
            Beiliegender Abdruck der Entschliessung ist dem Lehrer Antoni gegen Postzustellungsurkunde zuzustellen.
            Nach Rechtskraft der Entschliessung wolle berichtet werden

                                                          J.V.
                                                          gez. ...




Sonntag, 6. Mai 2012

Ein Pfälzer Lehrer


Unser Großvater Eugen Adam Antoni wurde am 17. September 1897 als drittes  von fünf Geschwistern geboren. Sein Vater Jakob Eugen Antoni war Lehrer in Dahn und Wegbereiter und Gründungsmitglied des „katholischen Lehrervereins der Pfalz“. Er war außerdem Lehrer und Firmpate des Kapuzinerpaters Ingbert Naab, der sich schon früh vehement gegen das nationalsozialistische Gedankengut einsetzte und 1935 im Straßburger Exil starb. Wegen seiner Verdienste um die moderne Pädagogik verlieh die Stadt Dahn Jakob Eugen Antoni die Ehrenbürgerrechte. 


Jakob Eugen Antoni (1864 -1936) 




















 Sein Sohn Eugen besuchte die katholische Lehrerbildungsanstalt Speyer und wurde ebenfalls Lehrer.
Als solcher wirkte Eugen Antoni zunächst in Dahn, dann in Gerbach,  Böbingen und Hochspeyer. Während der Gerbacher Zeit heiratete er am 24. Dezember 1923 die Lehrerin Philippine Kirchner.


Philippine und Eugen Antoni

Das Ehepaar hatte vier Kinder : Maria Ruth (* 1924), Maria Helena (1926 – 2005, unsere Mutter), Wolfgang Ludwig (1930 – 1980) und Anna Maria (* 1934). 

Das Ehepaar Antoni mit Ruth und Helene
etwa 1928 oder 1929

Eugen Antoni war engagiertes Mitglied der Zentrumspartei, für die er in zahlreichen öffentlichen Auftritten und Reden vor und nach der Machtergreifung  gegen die NSDAP agitierte. In Hochspeyer war er Mitglied der sogenannten Pfalzwacht, einer 1930 gegründeten katholischen Selbstschutzorganisation, die Veranstaltungen des  Zentrums und der Bayerischen Volkspartei (BVP), der katholischen Vereine und der Kirche gegen Störungen radikaler politischer Gegner schützen sollte



Eugen Antoni mit seinen drei älteren Kindern in noch glücklichen Tagen (1932)


Wegen seiner politischen  Aktivitäten wurde der Familienvater am 16. März 1933 vom Dienst suspendiert, wurde jedoch 1934 nach einem einjährigen Disziplinarprozess, bei dem er durch den antifaschistisch eingestellten damaligen Bischof von Speyer Ludwig Sebastian Unterstützung fand, wieder in den Schuldienst eingesetzt. Allerdings erhielt er einen Disziplinarverweis und wurde nach Esthal in ein Dorf im Pfälzer Wald strafversetzt, das damals als sehr abgelegen galt. Noch heute muss, wer nach Esthal hineinfährt, auf derselben Straße auch wieder hinausfahren.  Dort blieb er mit seiner Familie insgesamt 12 Jahre, unterbrochen von vier Jahren Wehrdienst und acht Monaten Gefangenschaft. Auch in Esthal stand er unter ständiger Beobachtung von Seiten der Gemeinde- und Schulleitung.  Er und die ganze Familie wurden drangsaliert, u.a. weil nicht nur er, sondern auch seine Frau notorisch den „deutschen Gruß“ verweigerten.  Die Esthaler Bevölkerung dagegen war – nicht als einziges Pfälzer Dorf - überwiegend antifaschistisch eingestellt und unterstützte den in der Pfalz wegen seiner politischen Aktivitäten bekannten Lehrer. 


Nach dem Krieg wurde ihm die Leitung der Esthaler Schule übertragen. Dennoch musste er sich einem Entnazifizierungsverfahren unterziehen und wurde von der „Zentralen Säuberungskomission“ nach 12 Jahren ohne Beförderung zur Zurückversetzung um eine Gehaltsstufe verurteilt. Das empfand er als eine öffentliche Abstempelung zum Nationalsozialisten, was ihn mit äußerster Erbitterung erfüllte. Er legte gegen dieses Urteil Beschwerde ein. Seine Briefe in dieser Angelegenheit und die Dokumente, die er zu seiner Verteidigung zusammentrug, sind erhalten geblieben. In den nächsten Wochen wollen wir einige davon hier vorlegen. Sie beleuchten eindrücklich einige Facetten der Situation nichtkonformer Katholiken im sogenannten Dritten Reich und belegen, dass längst nicht jeder zum Mitläufer oder gar Mittäter des Regimes geworden ist.


Eugen Antoni nach dem Krieg bei einer Rede


Seine Beschwerde wurde schließlich angenommen. 1946 wurde er Rektor der Katholischen Volksschule in Landstuhl, wo er gleichzeitig als Leiter der Berufsschule fungierte. Im Mai 1950 wurde er zum Schulrat ernannt. Er war Gründungsmitglied der CDU im Landkreis Kaiserslautern  und engagierte sich neben seiner Tätigkeit als Pädagoge wie vor dem Krieg vielfältig in der Politik u.a. als Stadtrat und Mitglied des Kreistages.

Er starb am 23. April 1953 mit nur 55 Jahren an Lungenkrebs. Von seinen Kindern leben heute noch die älteste und die jüngste Tochter Ruth und Maria. Leider hatte keines seiner acht Enkelkinder die Ehre, diesen aufrechten Mann kennenzulernen.