Montag, 30. Januar 2012

Das siebte Album: Kapellen zwischen Bad Dürkheim und Landau

Im siebten Album wird der "Aktionsradius" wesentlich nach Süden erweitert. Außerdem bilden größere, kleine und kleinste Kapellen diesmal eine auffallenden Schwerpunkt.


1. Michaelskapelle bei Bad Dürkheim

und ein Kreuz bei der Kapelle. S. Sühnekreuze und Mordsteine > Rheinland-Pfalz > Bad Dürkheim > Bad Dürkheim

2. eine schöne kleine Madonna in Rödersheim

3. noch eine St. Michaelskapelle, diesmal bei Deidesheim

4. Kleine Andachtskapelle mit Gethsemane-Szene bei Königsbach
Inschrift:
Gott zur Ehre/den Menschen zur Lehre/Errichtet durch die Eheleute Johannes Herfel u. Katharina geb. Duppler/1879/erneuert 2003

5. Maria-Schutz-Kapelle bei Maikammer. Ein Video zeigt die Einweihung der Muttergottes aus Molidorf durch Pfarrer Klaus Herrmann im Jahre 2004 - hier anzusehen

6. Kapellchen in den Weinbergen oberhalb von St. Martin

7. noch ein Kapellchen zwischen Hanhofen und Harthausen

8. Wallfahrtskapelle St. Anna bei Burrweiler

9. Josefskapelle zwischen Rhodt und Hainfeld

10. Kapelle bei Nußdorf, dem Hl. Nepomuk geweiht




Kreuze, Heiligenfiguren und Kapellen in Göcklingen, Eschbach, Steinweiler, Rohrbach, Klingenmünster

Die Standorte werden später eingefügt

Mittwoch, 11. Januar 2012

Vater, vergib ihnen ...

In der ersten diesjährigen Ausgabe der Speyerer Bistumszeitung "der Pilger"
findet sich dieses Foto ( Fotograf: Keller) und der Bericht dazu unter dem Titel "Feldkreuz liegt in Trümmern"
Unbekannte zerstörten in der "drittletzten Nacht des Jahres 2011" das älteste der 10 Feldkreuze in Dahn, fast 200 Jahre ist es alt. Laut Stadtchronik stammt es aus dem Jahr 1816 und wurde von Friedrich Hof und Magdalena Leiszer gestiftet. Der Kreuzesstamm wurde oberhalb des Sockels abgehauen, und beim Aufprall "zersprang der obere Teil mit der Christusfigur, die aus einem Stück aus dem Sandsteinkreuz herausgearbeitet war, in mehrere Teile."
"Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun" - so lautet die Inschrift auf dem Sockel des Kreuzes, das am Kreisel des östlichen Stadteingangs steht. Es gibt keine Hinweise auf die Täter.
Wenn ich mir so vorstelle, wie unter Gejohle und Getöse das alte Kulturdenkmal zerstört und vielleicht mit höhnischem Gebrüll die Inschrift in die Nacht gebrüllt wurde - wie furchtbar traurig ist das doch....

Freitag, 6. Januar 2012

Kreuze, Heiligenfiguren und Kapellen in Göcklingen, Eschbach, Steinweiler, Rohrbach, Klingenmünster



Im letzten Teil von Album 6 werden einige neue Orte südlich von Landau erkundet. Diese Region scheint reich an besonders schönen Kreuzen zu sein.

13. Muttergottes mit Sternenkranz, Lilie und Schlange über dem Eingangsportal der Pfarrkirche St Laurentius in Göcklingen

14. betender Christus bei der Kirche in Göcklingen

15. Kreuz am nördlichen Rand von Göcklingen

36. Kapellchen ebenfalls am nördlichen Rand von Göcklingen, die "Feldkapelle". Sie steht rechts vom Friedhofstor und stand sicher, als sie erbaut wurde, im freien Feld. Das war 1717. Gebaut hat sie der aus den Niederlanden zugewanderte "Thylman", später "Dillmann". Da er einer der wenigen war, der lesen und schreiben konnte, wurde er der "Schultheiß" des Dorfes.

16. und eine bildschöne Madonna mit Kind darin

17. bei der Kirche in Göcklingen

18. interessantes Kreuz bei der Kirche St. Martin in Steinweiler (die übrigens auch innen sehr schön ist, Rundgang über den Link!)
Inschrift:
Weder Holz/noch Stein betten wir an/nur Jesum der gestorben/daran An (?) 1866
Im Stamm ist noch eine Inschrift, die auf den Foto aber nicht vollständig lesbar ist

19. und noch ein schönes Kreuz bei der Kirche in Rohrbach

20. an der L508 südlich von Eschbach

21. Christkönig am nordöstlichen Ortsrand von Eschbach
wunderschön!

22. Erzengel Michael über dem Kirchenportal in Eschbach. Er wacht über die Sicherheit der Kirchenbesucher. Diese Figur entstand 1832, als die Kirche erbaut wurde.

23. schicke Muttergottes in Eschbach.

erkennbar an der Schlange, die ein bisschen frustriert aussieht, oder?
Die Immaculata und der Hl. Nepomuk (s.unten) stehen rechts und links vom Eingang der Kirche

24. hl. Johannes Nepomuk in Eschbach
Die Bewohner des Ortes gelobten die Errichtung der Figur, als am 2.Juni 1765 nach sintflutartigen Regenfällen eine Überschwemmung den Ort bedrohte.
In deutscher Sprache sind folgende Verse in den Sockel eingehauen:
Wer ihn verehrt und rufet an,
was er verlangt erhalten kann
den guten Nahm, verlornes Gut
und Ehr er wieder bringen thut.
Wer auf Johannis Hilf vertraut,
hat auf gantz sichern Grund gebaut,
drum las uns alle zu ihm gehn,
er wird uns gantz hilfreich beystehn.
Mein Christ, steh auf, eyl und begehr,
der ist von Gott gesendet her,
da? er durch seine reiche Hand
von dir abwende Spott und Schand.
(s. Weinmann, Kultmale der Pfalz, 1975)


25. am nordöstlichen Ortsausgang von Eschbach

26. schönes Kreuz nördlich von Eschbach

37. in den Weinbergen östlich von Eschbach

38. ebenfalls in den Weinbergen nordöstlich von 37

39. Kapelle auf der kleinen Kalmit, dem heiligen Michael und dem heiligen Donatus geweiht.

40. kleine Kapelle am Parkplatz zur Madenburg, das "Bildhäusel".

41. und eine Pieta in dieser Kapelle. Diese ist eine Kopie. Das Original befindet sich in der Kirche St. Ludwig. Es stammt aus dem 15. Jahrhundert.

Dienstag, 3. Januar 2012

Danke für den Hinweis!

Zum unten gezeigten Bild bekamen wir Hilfe, und zwar durch den Heimatforscher Rudolf Wild ( siehe nebenstehende Linkliste). Er sandte einen Artikel aus dem PILGER, der Bistumszeitung des Bistums Speyer!



Das Blutwunder von Walldürn

 Ein Hausbild in Diedesfeld


Wenn wir in Diedesfeld durch die Kreuzstraße gehen, bleiben wir überrascht vor einem Hoftor stehen. Auf einem häßlichen Eisenträger, der das Tor überspannt, sitzt ein gewichtiges Sandsteinrelief, das unser Interesse erregt. Es stellt die Heilige Dreifaltigkeit dar.
Sinnbilder und Bilder der Dreifaltigkeit sind sehr alt. Schon im Mittelalter kennt man die Darstellung des bärtigen Vatergottes, der den Sohn, zumeist mit dem Kreuz, hält, verbunden mit der Geisttaube. Dieser sogenannte „Gnadenstuhl", wie ihn auch Dürer gestaltet hat, ist am Ausgang des Mittelalters Gegenstand vieler Werke der bildenden Kunst. Im Barock wird das Thema wieder freudig aufgegriffen. Ich erinnere nur an die zahlreichen Dreifaltigkeitssäulen (Pestsäulen) im süddeutschen Sprachraum.
Recht eigenartig ist jedoch diese Diedesfelder Dreifaltigkeitsdarstellung. Die Gruppe überragt Gottvater, vor dessen Brust die Geisttaube schwebt. Zwei flankierende Putten halten ein Tüchlein, das ein sonderbares Bild des Sohnes zeigt. Die ganze figürliche Szenerie wird durch Wolken zu einem Block zusammengebaut, aus dem noch zwei Engelsköpfchen lugen. Getragen wird das Kultbild von einem geschweiften, mit Laubwerk gezierten Sockel, wie ihn die Barockzeit liebte.
Das von den Engeln ausgebreitete Tüchlein stellt ein Korporale dar. In der Mittelachse schwebt der Gekreuzigte ohne Kreuz, rechts unten liegt ein umgestürzter Kelch, dessen Blutbahnen in elf dornengekrönten Häuptern enden. Vier Häupter sind über den ausgebreiteten Armen Christi angeordnet, vier bzw. drei sind seitlich des Leibes zu sehen.
Dieses Diedesfelder Kultbild zeigt das Gnadenbild von Walldürn: die Darstellung des Blutwunders. Es wurde schon vor dem Jahr 1600 in diesem Korporale fixiert, nachdem der Kult schon nach 1400 nachzuweisen ist (W. Brückner). Andachtsbildchen mögen dem pfälzischen Bildhauer als Vorlage gedient haben.
In Franken treffen wir viele Bildstöcke mit dem Motiv eines Gnadenbildes, besonders die Abbildung dieses Blutwunders und die 14 Nothelfer. Walldürn und Vierzehnheiligen sind bis auf den heutigen Tag die bedeutendsten Wallfahrtsorte dieses Raumes. Auch für die Vorderpfalz war Walldürn schon immer ein gern besuchtes Wallfahrtsziel. Unser Hausbild in Diedesfeld beweist, daß dies vor über 200 Jahren schon so war. In Franken hat man kultgeographische Untersuchungen durchgeführt, die bis in die Oberpfalz und nach Hessen (Fulda) führen. Man hat neben fast 400 Vierzehnnothelfer-Bildstöcken 114 des Walldürner Blutwunders in diesem Raum registriert. In der Pfalz ist dieses Hausbild ein einmaliges Kultmal.
Text und Foto:  Fred Weinmann in:  Kultmale unserer Heimat, in: Der Pilger, 126. Jg., Nr. 42 - S. 1294, 21.10.1973
vgl. Hausfiguren der Pfalz, Kaiserslautern 1989 (S. 46)