Sonntag, 18. November 2012

Nach längerer Zeit - zurück zum fünfzehnten Album. Auf Wegen und Fahrten bis Johanniskreuz

Endlich geht es weiter! Leider hat mich in letzter Zeit so manches vom Schreiben und Bilder - Einstellen abgehalten. Leider auch Trauriges. Gabriele war gezwungen, zu warten, bis ich Album 15 fertig eingestellt habe - denn wir haben die Alben untereinander aufgeteilt. Jetzt bin ich aber wieder soweit. Im Folgenden erscheinen Fotos aus den Orten Hatzenbühl, Leimersheim, Kuhardt, Hagenbach, Frankenthal-Mörsch und Johanniskreuz. (Unter den Links übrigens können mithilfe von Panoramio.com  und Google Earth wunderbar die Anfahrtswege und weitere Fotos für die von uns erwähnten Orte gefunden werden! Einfach den Ortsnamen in die Suchleiste eingeben.)



 11. Hatzenbühl, um 1500 - siehe Blogpost vom 12.10. zum "Jahr des Glaubens"



12. Leimersheim. Die Krieger - Gedächtniskapelle auf dem Friedhof.


13. Leimersheim, Kreuz auf dem Friedhof vor malerischem Himmel


14. Leimersheim, ebenfalls auf dem Friedhof


15. Leimersheim. Gegenüber dem Friedhofseingang befindet sich eine "La Salette - Marienstatue". In La Salette, einem kleinen Dorf in den französischen Alpen, erlebten am 19.September 1846 zwei Hirtenkinder eine Erscheinung der Gottesmutter - nachzulesen hier und auch hier. La Salette ist ein Marienwallfahrtsort.


16. Leimersheim


17. Leimersheim



18. Kuhardt; die Inschrift besagt, dass dieses Kreuz zur Ehre Gottes 1920 von Eheleuten errichtet wurde. Leider kann ich die Namen nicht entziffern. Der Sockel scheint älter zu sein als das Kreuz aus rotem Sandstein.


19. Hagenbach, Inschrift auf dem Sockel: "Es ist vollbracht".


20. Frankenthal - Mörsch. Dieses Kreuz erinnert an die Überschwemmung des Rheins im Jahr 1883


21. Frankenthal OT Mörsch. Ein wohl sehr altes Bildnis des Gekreuzigten.


22. Flomersheim - Eindrucksvolles Sandsteinkreuz vor dramatischem Himmel



23a. Dieses Foto befindet sich mit den beiden folgenden auf einer Albumseite. Es handelt sich um Kreuze in Johanniskreuz - ein sehr bekannter und beliebter Ausflugsort in unserer Gegend, malerisch auf der Höhe des Pfälzerwaldes gelegen. Es ist ein Siedlungsort am Kreuzungspunkt uralter Hochstraßen. Wer danach "googelt" wird unweigerlich auf Seiten von Motorradclubs stoßen, denn für diese ist es ein beliebter Treffpunkt - wegen der steilen und kurvenreichen Straßen, die dorthin führen.


23b. Johanniskreuz. Ein Artikel von Kreuzforscher Fred Weinmann kann hier gelesen werden!


23c. Johanniskreuz zum dritten. Interessante Informationen über diese und andere historische Sühnekreuze - Klick!

Mittwoch, 14. November 2012

Albertus magnus - Doctor universalis, Bischof, Kirchenlehrer, Patron der Naturwissenschaftler

Büste des hl. Albert an der wunderschönen (ehemaligen) Dominikanerkirche St. Blasius in Regensburg, wo Albert zwischen 1260 und 1262 als Bischof wirkte. 

Am 15. November feiert der Dominikanerorden das Fest Alberts des Großen, eines seiner größten Heiligen. Der hl. Albert, um 1200 in Lauingen an der Donau geboren, wurde schon von seinen Zeitgenossen "der Große" genannt. Durch sein umfassendes Wissen als Theologe, Philosoph und Naturwissenschaftler und seine Auseinandersetzung mit den Quellen antiker, jüdischer und arabischer Wissenschaft besitzt er in der europäischen Geistesgeschichte einen einzigartigen Rang, der die Entwicklung des abendländischen Denkens über seine Zeit hinaus zutiefst geprägt und den Weg in das moderne wissenschaftliche Denken schon früh gewiesen hat. Albert trat 1223, nur zwei Jahre nach dem Tod des hl. Dominikus, in den Dominikanerorden ein. Nach Jahren als Lektor in Freiberg (Sachsen), Regensburg und Straßburg erhielt er einen der beiden Lehrstühle des Ordens an der Universität zu Paris und wurde schließlich 1248 der erste Regens des neuen Studium generale in Köln. Der hl.Thomas von Aquin war längst nicht sein einziger, aber wohl sein berühmtester Schüler, dessen Begabung er als Erster erkannte und förderte. Mit ihm verband ihn das Interesse an den Schriften eines gewissen Aristoteles.
Wegen seiner Klugheit und Gerechtigkeit wurde Albert häufig zum Schiedsrichter in öffentlichen und privaten Streitigkeiten bestellt, wie z.B. im erbitterten Streit zwischen der Stadt Köln und ihrem Erzbischof. In ähnlichen Angelegenheiten kam er entgegen der Weisungen seiner Ordensoberen dem Wunsch des Papstes nach, die Leitung des Bistums Regensburg zu übernehmen, um den dortigen Missständen abzuhelfen. Nach erfolgreicher Mission legte er nach nur zwei Jahren 1262 dieses Amt nieder, um  als einfacher Ordensmann ins Kloster zurückzukehren.
Albert lebte, studierte und lehrte danach in Würzburg, Straßburg und Köln - ein wahrer Wanderprediger. Der "Doctor universalis" beherrschte das gesamte philosophische und naturwissenschaftliche Wissen seiner Zeit. Er erschloss dem christlichen Abendland die Welt der aristotelischen Philosophie. Den Zeitgenossen muss er, der Mann, der alles wusste, geradezu unheimlich vorgekommen sein. Zugleich war er, der leidenschaftliche Wissenschaftler und Naturbeobachter, zutiefst fromm und ein großer Verehrer der Gottesmutter. Er starb am 15. November 1280. Erst am 16. Dezember 1931 wurde Albert der Große heilig gesprochen und zum Kirchenlehrer erhoben.
Sein Grab befindet sich in der Krypta der St. Andreas-Kirche in Köln. Anlässlich seines 700. Todestages am 15. September 1980 besuchte Papst Johannes Paul II das Grab des Heiligen, um dort zu beten und seine Verehrung für ihn zu bekunden.

Gott, du Quell aller Weisheit, du hast dem heiligen Bischof Albert die Gabe geschenkt, das Wissen seiner Zeit und den Glauben in Einklang zu bringen. Gib uns die Weite seines Geistes, damit der Fortschritt der Wissenschaft uns hilft, dich tiefer zu erkennen und dir näher zu kommen.

Nach dem Proprium des Predigerordens

Sonntag, 21. Oktober 2012

Ach so, ja......ach, ein Jahr



Mit diesem Foto hat Papa sein erstes Album begonnen, und das war auch das erste, das wir vor etwa einem Jahr einstellten - zum Anfang unseres Blogs. Das habe ich dadurch gemerkt, dass "Ichwesen"  einen kleinen Post zum Einjährigen einstellte - auch hier nochmal herzliche Gratulation!
In diesem vergangenen Jahr haben wir in Erinnerung an unsere Eltern viele Orte gesehen - oft nur im "Geiste", denn von all den Plätzen, die hier dargestellt sind, haben wir nur manche selbst besucht. Vielleicht konnten wir einige Leute dorthin mitnehmen. Und einige Worte Gottes weitergeben, die die Stifter und Erbauer der religiösen Denkmäler zitierten und einmeißelten. Danke an alle Besucher!
Oft stelle ich mir vor, dass nach der Beschäftigung mit diesen Bildern die Gesichter des Heilands, der Gottesmutter, der Volksheiligen alle verschmelzen könnten zu einem einzigen Antlitz. Es sind menschliche Gesichter, klar. Und doch: Irgendwie scheint mir das Gesicht Gottes aufzuleuchten.... Zur Erinnerung: aber:
"Nicht Stein noch Holz beten wir an, sondern den, der gehangen daran!"

Beim Nachdenken über "Orte" und "Worte" fiel mir dieses Video ein, das ich vor kurzem sah. Ich teile es mal mit Euch.


Freitag, 12. Oktober 2012

Zum Jahr des Glaubens


11. Das Nischenkreuz bei Hatzenbühl - um 1500!

Ja, "um 1500" hat Papa mit einem Ausrufezeichen dazu geschrieben. Dieses Kreuz ist eines der wenigen in der Pfalz erhalten gebliebenen spätgotischen Hochkreuze. Wie Fred Weinmann schreibt, lässt sich aus einer "Bußordnung des Bischofs Burchard von Worms (um 1000 n.Chr. ) der Brauch des Kreuzesetzens in unserer Landschaft nachweisen".
In unserer Gegend kennen wir an spätmittelalterlichen Formen nur dieses gotische Kreuz. Es befindet sich in der Nähe des Friedhofes bei Hatzenbühl, ist aus hellem Sandstein gefertigt und fast 3 Meter hoch.Auf den Seitenarmen ist in gotischer Schrift "jhesum" und "maria" zu lesen.
 Papa hat es in einer Abendstimmung fotografiert.
Wenn man bedenkt was alles seit jener Zeit - dem Ende des Mittelalters und dem Beginn der Renaissance, der Neuzeit, geschehen ist! Wie viele Menschen mögen vor diesem Kreuz gebetet haben? Um Beistand bei Hungersnot, Krieg und Krankheit?
Wahrscheinlich hat es, als das Nischenkreuz errichtet wurde, noch gar keine Kirchenspaltung gegeben. Es war die Zeit, in der die sogenannten "Hexen" verfolgt und verbrannt wurden. (Hierzu ein interessanter Artikel aus "Jobo72's Weblog") Und auch eine Zeit der Judenverfolgungen - viele wanderten nach Osteuropa aus.
 Kurz zuvor war der Buchdruck durch Gutenberg erfunden worden und revolutionierte die Verbreitung der Schrift - auch der Heiligen Schrift.
Am 11.10. hat das "Jahr des Glaubens" begonnen. Dieses Kreuz steht, auch wenn es schlimme Zeiten gesehen hat, für Jahrhunderte des Glaubens in unserer Heimat.

Kreuze, Heiligenfiguren und ein Bildstock in Hambach, Diedesfeld, Offenbach, Ottersheim, Herxheim und Herxheimweyher


2. Neustadt - Hambach; Sandsteinkreuz mit Totenschädel oberhalb des Sockels. Die Inschrift ist auf dem Foto nicht lesbar.


3. Diedesfeld, an der Kirche - der Remigiusbrunnen. Hier wird die Taufe des Königs Chlodwig durch den Bischof Remigius von Reims dargestellt. Der Legende nach fehlte bei der Taufe des Frankenkönigs das heilige Öl zur Salbung. Als der Bischof Remigius betete, flog vom Himmel eine weiße Taube herab und brachte in ihrem Schnabel ein Fläschchen mit duftendem Salböl. (Man sieht sie ziemlich erschöpft auf den Stufen des Brunnens sitzen.) Die ganze Legende, in altertümlicher Sprache erzählt, ist hier nachzulesen!


4. Diedesfeld, auf dem Friedhof


5. Offenbach bei Landau - ein Bildstock vor winterlichem Feld. Er befindet sich laut der Liste der Kulturdenkmäler an der L 542/K 21, südlich des Ortes, bezeichnet 1767. Unter der Nische stehen die Buchstaben H.V.H / H.D.I :Laut der Beschreibung Fred Weinmanns in seinem Buch "Kultmale der Pfalz" handelt es sich um die Anfangsbuchstaben der Stifter - Namen. In der Nische befindet sich eine Holzplastik des heiligen Wendelinus. Diese stammt aus neuerer Zeit, wie Weinmann schreibt, - die Nische war lange Zeit leer. Auf dem fast 2 Meter hohen Rundpfeiler ist eine Inschrift zu lesen, die an den Heiligen gerichtet ist: 
"Durch die Fürbitte des heiligen Wendelinus bewahre Gott unsere Häuser, Felder, Vieh vor Unglück." 


6a. Ottersheim - bei der Kirche - 1747

ICH HAB GEFUNDEN
BEI CHRISTI WUNDEN
EWIG RUHIGE STUNDEN
6b.  Dieses Foto lag lose im Album. Auf der Rückseite steht: "Sockel Ottersheim". Sicher hat Papa ausnahmsweise dem Sockel ein extra Bild gewidmet, weil ihn die Inschrift besonders berührte.
Die Inschrift enthält außerdem ein Chronogramm, das die Jahreszahl am Kreuz wiederholt: 1747



7. Ottersheim - auf dem Friedhof. Die Inschrift auf dem Sockel dieses Kreuzes lautet, wie Severus uns inzwischen mitgeteilt hat: "Nicht Holz noch Stein beten wir an, sondern Christum, der gestorben daran."


8. Herxheim, Friedhof. Inschrift auf dem Sockel: "Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubt, der wird leben, wenn er auch gestorben ist."


9. Herxheim, am Pfarrhaus


10. Wunderschönes Wegkreuz im winterlichen Feld bei Herxheimweyher

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Das fünfzehnte Album - Sternfahrten durch die Pfalz und den Bienwald bis zur lothringischen Grenze

Im Album Nr. 15 zeigt sich, dass Papa wohl von Neustadt ausgehend zu Orten gefahren ist, an denen er bisher nicht aufgefundene Kreuze und Bildstöcke gesucht hat, oder einige ein zweites Mal fotografieren wollte. Inzwischen hatte er in Bibliotheken und Antiquariaten gestöbert und das eine oder andere gelesen, was er nachprüfen wollte. Deshalb wandert er hier von Neustadt ausgehend zwischen Bad Dürkheim, Johanniskreuz, Bad Bergzabern, Frankenthal, Landau, Kandel, Neupotz und der Grenze zu Frankreich hin und her. Ich erkenne auch Zusammenhänge mit seinen Besuchen bei seinen Kindern, mit unseren Erzählungen von Orten, an denen wir Kreuze entdeckt hatten, und mit dem Besuch von Plätzen, die mit der Vergangenheit unserer Eltern zu tun haben.

Am Anfang des Albums, auf die Innenseite des Einbands geklebt, findet sich ein Foto ohne Nummerierung.

Herxheim -Weyher (w)
Ein schönes Sandstein-Kreuz umgeben von blühenden Rhododendren. Im unteren Drittel des Kreuzstammes, oberhalb vom Sockel, befindet sich eine Nische, die aber leer ist. Oberhalb davon ist ein weiteres Kreuz eingemeißelt. Auf diesem scheint eine Jahreszahl zu stehen - möglicherweise 1716. Auf dem Foto ist sie kaum zu erkennen. Was das "w" zu bedeuten hat, das Papa in Klammern zur Bildunterschrift dazu setzte, keine Ahnung ....In Herxheimweyher - wie der Ort richtig geschrieben heißt, gibt es einen Verein, der sich die Restaurierung der Feldkreuze zum Ziel gesetzt hat.


Die folgenden 3 Bilder befinden sich alle auf einer Albumseite und zeigen Abschnitte der Bildeiche bei Schaidt (einem Ortsteil von Wörth am Rhein) Sie haben gemeinsam die Nummer 1.



1a) die "Krone" der Bildeiche. Einen Text aus der Bistumszeitung "Pilger" kann man hier nachlesen!


1b) Der untere Teil des Stammes mit Bildnische. Die Original - Pieta darin befindet sich im Heimatmuseum von Schaidt.


1c) Tafel neben der Bildeiche mit Inschrift:
 "Die Bildeiche, ein Ort stiller Marienverehrung.
Um 1800 wurde von einem Auswanderer aus Schaidt eine Pieta geschnitzt als Bitte um Schutz für eine glückliche Überfahrt nach Amerika. Dieses Bildstöckl fand seinen Platz hier in einer hohlen Eiche, in der es über 150 Jahre lang stand.
1975, nach Zerfall des Baumes, wurde ein Eichenstamm mit Nische aufgestellt. 1995 wurde die gesamte Anlage durch Forstverwaltung, Pfälzerwaldverein und Sponsoren erneuert. (PWV 1995)"


Eine alte Zeichnung der Bildeiche, wie sie früher war.( Um 1945) Weitere Informationen und auch Sagen und Legenden: Quelle hier


Der Ort Schaidt wird uns in diesem Album später in weiteren Bildern begegnen!

Montag, 1. Oktober 2012

Verborgene Kreuze und alternative Heilsbotschaften in New York

Im September verbrachte ich mit einer Freundin, die in den USA lebt und die ich dort besuchte,  ein Wochenende in New York. Ich war schon ziemlich oft in den USA, aber noch nie in New York - ein wahrlich aufregendes Erlebnis.
Hier möchte ich Andreas Idee von den verborgenen Kreuzen aufgreifen, von denen mir einige bei der Durchsicht der Hunderte von Fotos auffielen, die meine Freundin und ich in den etwa 48 Stunden geschossen haben.


Ein Kreuz das von erleuchteten Fenstern auf der nächtlichen Fassade von 383 Madison Avenue gebildet wird, einem Gebäude, das heute der JP Morgan Chase gehört, aufgenommen von der Aussichtsplattform des Rockefeller Centers "Top of the Rock"


Einige Minuten später war  sogar ein Doppelkreuz daraus geworden, wenn auch mit ungewöhnlicher Verteilung der Balkenlängen


Damit man auch einen etwas besseren Eindruck vom spätabendlichen New York bekommt, hier ein Bild, das meine Freundin mit ihrer lichtstarken Kamera aufgenommen hat. Auch hier ist rechts das "Fensterkreuz" auf demselben Gebäude zu sehen


Ein Bauelement am Rockefeller Center


Ein Kreuz, das der Antennenmast von 4 Times Square (Condé Nast Building) mit dem Horizont aus tausend Lichtern formt. Das Bild hat meine nicht so lichtstarke aber kreative kleine Kamera selbständig geschaffen..:)


Hier etwas schärfer. Die Spitze des Gebäudes wechselt ständig die Farbe


Im "Kontext"


Die Figur des Atlas von Lew Lawrie und René Paul Chanbellan an einem der Eingänge des Rockefeller Centers an der Fifth Avenue genau gegenüber der gegenwärtig in Renovierung befindlichen St. Patrick's Cathedral. Die Statue sieht von hinten wie der Gekreuzigte aus. Laut Tourguide war das und die Tatsache, dass die Figur vor der Kirche das Knie zu beugen scheint, ein Kompromiss mit der Kirchenleitung, die gegen den heidnischen Gott gegenüber ihrem Hautportal zunächst scharf protestierte.
.
St. Patrick's ist zwar Sitz des Erzbischofs von New York und die größte katholische Kathedrale der USA. Dafür kommt sie einem eigentlich ziemlich klein vor, vor allem im Vergleich zu ihrem "Vorbild", dem Kölner Dom. Das liegt aber natürlich auch daran, dass sie von den Hochhausgiganten in ihrer Umgebung fast erdrückt wird. Und daran, dass der Kölner Dom frei steht und viel massigere Türme hat. Mit immerhin 123 m Länge ist sie doch nicht ganz so klein.
Einige der Gebäude des Rockefeller Center vom Empire State Building aus gesehen mit dem Central Park im Hintergrund. Das große in der Mitte ist das General Electric Building, von dessen Aussichtsplattform die Nachtaufnahmen gemacht wurden. 
Das aus 19 Gebäuden bestehende und in den 30er Jahren entstandene Rockefeller Center ist innen und außen reich geschmückt mit beeindruckenden Statuen, Gemälden, Friesen und Reliefs aus dem Art Deco, die vielfältig die Ideologien und säkularen Heilslehren der Entstehungszeit widerspiegeln. So gibt es am Eingang 1250 Avenue of the Americas den von vorbeieilenden Fußgängern leicht übersehenen Mosaikfries "Intelligence Awakening Mankind" von Barry Faulkner, der gleichzeitig die segensreiche Wirkung des Radios preist. Die  Gestalt in der Mitte der zentralen Figurengruppe ist "Thought" - der Gedanke, flankiert von einer männlichen Figur die das "geschriebene Wort" und einer weiblichen, die das "gesprochene Wort" darstellen.


Von dieser Gruppe gehen rote und goldene Radiowellen und engelähnliche Wesen aus, die zB. Kreativität, Kunst, Ideen und intellektuelle Anstrengung symbolisieren und die Segnungen der neuen Zeit, nämlich "News, Politics, Poetry" und "Religion, Drama, Music" auf der einen Seite


sowie "Physics, Biology, Sports" und "Philosophy, Hygiene, Publicity"


zu den armen Unwissenden in Stadt und Land bringen und sie für und durch diese Segnungen  "erwecken" (auch wenn eine von ihnen noch etwas abweisend und verblendet wirkt),



woraufhin alle Übel wie Hunger, Armut, Grausamkeit und Unwissenheit in Flammen aufgehen. Die Formensprache scheint irgendwie bekannt ...




Das Mosaik ist sehr schön, die Botschaft die es transportiert wirkt allerdings etwas naiv und ist vermutlich der Fortschrittsbegeisterung der Zeit geschuldet.

Im Innern des ehemaligen Eastern Airlines Building (10 Rockefeller Plaza) befindet sich ein riesiges in Rot- und Gelbtönen gehaltenesWandgemälde von Dean Cornwell, das die Geschichte der Fortbewegungsmittel darstellt, natürlich auch ein großes amerikanisches Thema.





Die Krönung ist aber das berühmte Wandgemälde in der Lobby des Rockefeller Center. Berühmt nicht zuletzt deshalb, weil es zweimal angefertigt wurde. Nachdem diverse Künstler, u.a. Matisse und Picasso den Auftrag von Nelson Rockefeller abgelehnt hatten, wurde er dem mexikanischen Sozialisten (und Ehemann von Frieda Kahlo) Diego Rivera zugeschlagen. Der schuf ein monumentales Gemälde mit dem Titel "Man at the Crossroad", das jedoch den Unwillen des Auftraggebers erregte, weil es neben einiger Szenen von Moskauer Mai-Paraden auch ein Portrait von Lenin enthielt. Nachdem Rivera Rockefellers Verlangen, das Portrait zu entfernen abgelehnt hatte, wurde ihm der Auftrag entzogen und das Fresko zu großen Teilen von dem katalanischen Künstler Josep Maria Sert neu geschaffen und vergrößert. Es bedeckt den größten Teil der Wände und Decken der verzweigten Lobby und trägt jetzt den Titel "American Progress". Man kann u.a. Abraham Lincoln erkennen, dessen Arm auf der Schulter von Ralph Waldo Emerson liegt,


und irgendwo soll auch Mahatma Ghandi verewigt sein. Der Tour Guide hat behauptet, Lenin sei  zwar verschwunden aber statt dessen trage eine der zahllosen Figuren jetzt das Gesicht eines führenden Faschisten der Zeit (Namen habe ich leider vergessen). Ansonsten werden auch hier die Segnungen des Fortschritts gepriesen wie beispielsweise die der Medizin in Gestalt der Impfung


Es gibt aber auch kritische Töne wie diese Darstellung der Skavenarbeit (wobei die sichelförmige Peitsche in der Hand des Sklaventreibers ein Hinweis auf die neuen - kommunistischen - Sklavenhalter sein soll)


Dies hier stellt die nie endende menschliche Mühe dar, und am Himmel kreisen die Bomber des vergangenen und schon wieder drohenden Krieges


Die Menschen auf dieser Lokomotive zeigen angeblich den Hitlergruß


 Das Fresko ist allerdings sehr viel vielfältiger als diese paar Bilder zeigen können. Ich glaube, man würde allein dafür eine eigene mehrstündige Führung brauchen, um alle Allegorien und Andeutungen zu erkennen und zu verstehen.

Zuletzt noch eine Innenansicht vom "Kölner Dom an der Fifth Avenue"



und eine der größten amerikanischen Ikonen aus der Ferne: Ellis Island mit der Freiheitsstatue