Mittwoch, 25. März 2015

Verkündigung des Herrn


Du, o Maria, bist zum Buch geworden, in dem heute unsere Lebensregel aufgeschrieben worden ist. Heute ist in dir die Weisheit des ewigen Vaters eingetragen worden, heute offenbart sich in dir die Würde, Stärke und Freiheit des Menschen.
Wenn ich deinen großen Ratschluss erwäge, ewige Dreieinigkeit, sehe ich, dass du in deinem Licht die Würde und den Adel des Menschengeschlechtes erblickt hast. Dieselbe Liebe, die dich zwang, den Menschen aus dir hervorzuziehen, drängte dich darum auch, ihn zu erlösen, als er verloren war. Dass du den Menschen bereits liebtest, noch ehe er war, hast du trefflich dargetan, als du ihn allein der Liebe wegen aus dir hervorziehen wolltest. Noch größere Liebe hast du ihm erwiesen, als du dich selbst ihm schenktest, indem du am heutigen Tag dich in das armselige Gewand seines Menschseins eingeschlossen hast. Was konntest du ihm Größeres geben als dich selbst? Deshalb konntest du mit Recht zu ihm sprechen: "Was hätte ich dir tun sollen oder können, und habe es nicht getan?"
Ich sehe dies: Deine Weisheit schaute im großen und ewigen Ratschluss, was zumHeil des Menschen geschehen sollte, deine Huld willigte ein und deine Macht hat es heute verwirklicht.
Welche Weise hast du, ewige Dreieinigkeit, gefunden, um deine Wahrheit zu vollenden, am Menschen Erbarmen zu üben und deiner Gerechtigkeit genugzutun? Welches Heilmittel hast du uns gegeben? Hier die heilkräftige Arznei: Du hast beschlossen, uns das Wort, deinen eingeborenen Sohn, zu geben. Er sollte den Stoff unseres Fleisches, das dich beleidigt hatte, annehmen, um durch sein Leiden in unserem Menschsein deiner Gerechtigkeit genugzutun, nicht kraft des Menschseins, sondern kraft der mit ihr vereinten Gottheit. So wurde deine Wahrheit verwirklicht und erfüllt und beide, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, gestillt.
O Maria, ich sehe, wie dieses Wort, das dir gegeben wurde, um in dir zu sein, dennoch nicht vom Vater getrennt ist. Es verhält sich wie mit dem Wort der Sprache, das der Mensch in seinem Innern trägt: Auch wenn es geäußert und anderen mitgeteilt wird, trennt es sich nicht vom Herzen und bleibt mit ihm verbunden. Darin zeigt sich die Würde des Menschen, für den Gott so viele und große Dinge getan hat.
An dir, Maria, tritt heute auch die Stärke und Freiheit des Menschen hervor. Denn nachdem der große und erhabene Ratschluss feststand, wurde der Engel zu dir gesandt, um dir das Geheimnis dieses Ratschlusses zu verkünden und deinen Willen zu erkunden. Ehe du nicht eingewilligt hattest, stieg der Sohn Gottes nicht in deinen Schoß herab. Er wartete an der Pforte deines Willens, dass du ihm öffnetest, da er zu dir kommen wollte. Er wäre dort nie eingetreten, hättest du ihm nicht geöffnet mit den Worten: "Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe, wir du es gesagt hast"..An deine Pforte, Maria, pochte die ewige Gottheit. Hättest du aber die Tür deines Willens nicht aufgetan, wäre Gott in dir nicht Mensch geworden. Schäme dich, meine Seele, wenn du siehst, wie Gott heute in Maria mit dir Blutsverwandtschaft eingegangen ist! Heute ist dir kundgetan worden, dass du, wenngleich ohne dich erschaffen, nicht ohne dich gerettet wirst.
O Maria, meine süße Liebe, in dir findet sich das Wort geschrieben, von dem wir die Lehre des Lebens haben. Du bist die Tafel, die uns jene Lehre darbietet.

Katharina von Siena: Aus den Gebeten

Sonntag, 1. März 2015

Ein Konvolut von Kreuzen, einem Bildstock und dem hl. Nepomuk in Obermittweilerhof, Kaiserslautern. Weidenthal, Hambacher Mühle, Edenkoben, Herxheim und Hördt




Wir befinden uns immer noch im sogenannten "nördlichen Teil" von Album 19, obwohl manche Orte nach pfälzischen Maßstäben schon recht südlich sind, wie z.B. Landau und Hördt. Das liegt daran, dass der "südliche Teil" mal wieder ins Elsass hineinreicht - doch davon später.


31. ein Sandsteinkreuz in Obermittweilerhof, Orsteil von Katzenbach im Donnersbergkreis. Es trägt die Jahreszahl 1750. Katzenbach wurde 1324 erstmals urkundlich erwähnt, wurde 1798 französisch und von 1815-1945 bayrisch. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es Teil der französischen Besatzungszone und wurde 1946 in das neue Bundesland Rheinland-Pfalz eingegliedert. So wechselvoll waren die Geschicke vieler pfälzischer Gemeinden.


32. der hl. Nepomuk an der St. Martinskirche in Kaiserslautern. Die Figur wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts geschaffen und stand ursprünglich, wie es sich für einen Brückenheiligen gehört, seit 1743 auf der Scherbrücke, die über die Lauter führte. Nach der Kanalisierung des Flüsschens wurde sie dann an ihren jetzigen Standort versetzt.


33. Sandsteinkreuz vom Fünfwundentypus Ton in Ton mit der Fassade der evangelischen Christuskirche in Weidenthal zwischen Kaiserslautern und Neustadt, mitten im Pfälzer Wald. Weidenthal gehört heute zur Verbandsgemeinde Lambrecht und hat eine ähnlich wechselvolle Geschichte wie Katzenbach.



14. spätgotischer Bildstock mit Nischenaufsatz bei der Hambacher Mühle, der ein Halbrelief mit  Maria, der Königin mit Kind und goldener Weltkugel zeigt. Der Sockel trägt eine Art Schild mit Kreuz.


36. und nochmal der hl. Johannes Nepomuk, diesmal in Edenkoben. Die Nischenfigur schmückt die Fassade der ehemaligen katholischen St. Johann-Nepomuk-Kapelle, die um 1740 erbaut wurde. Die Figur ist mit der Jahreszahl 1754 bezeichnet. Seit 1887 diente die Kirche den Niederbronner Nonnen als Schwesternhaus. Sie richteten 1890/91 hier eine Handarbeitsschule für Mädchen und „Kleinkinderbewahranstalt“ ein. Heute wird das ehemalige Kirchenschiff als katholisches Pfarrzentrum und Pfarrbibliothek, genutzt.



10.  ein schönes Kreuz mit doppelsinniger Inschrift in Herxheim an der Oberen Hauptstraße 104: Wenn all' um deine Liebe wüssten, wären alle Christen - Christen. Nähere Informationen dazu und zu anderen Wegkreuzen in Herxheim und Umgebung gibt es hier unter Nr. 24.


11. und noch eines, das ebenfalls in Herxheim steht und auf der oben verlinkten Seite unter Nr. 21 näher beschrieben wird.


34. schönes Kreuz mit mächtigem Sockel in Hördt an der Kirche