Nun geht es weiter mit dem lothringischen Teil von Album 20, nämlich mit der Region zwischen Bitsch und Hornbach.
Wie in der Handzeichnung angezeigt, gibt es auch dort eine Fülle von Fundstücken. Zunächst sollen die im nördlichsten Bereich um Ohrenthal, Rolbing, Schweyen und Dorst gezeigt werden. Viele Kreuze im Bitscherland sind auch hier beschrieben.
3a. Die Kapelle Notre-Dame-de-la-Salette in Dorst. Dorst ist ein Ortsteil von Waldhouse, einer Gemeinde mit knapp 400 Einwohnern in den Nordvogesen, wenige km südlich der Grenze zur Pfalz. Dorst wurde Anfang des 18. Jh von Mennoniten gegründet, die die Herrschaft von Zweibrücken-Bitsch in der Schweiz erworben hatten. Die Einwanderer aus der Schweiz haben wohl auch erstmals die französische Sprache in diese ursprünglich deutschsprachige Region gebracht.
4. Ausdrucksvolles Kreuz bei der Kapelle in Dorst.
6. Wegkreuz bei Schweyen. Die verwaschene Figur in der Nische ist an der Schlange, die sie zertritt als Madonna zu erkennen.
7. Lothringer Kreuz an der Kirche St. Wendelin in Schweyen, vermutlich aus der ersten Hälfte des 19. Jh. Der Sockel trägt Figuren der Heiligen Wendelin als Hirte und Margarete von Antiochien, die den Drachen mit dem Kreuz durchbohrt (unten), sowie Apollonia, die gegen Zanschmerzen angerufen wird und sich die Backe mit einem Tuch warmhält, und Jakobus, erkennbar an den Muscheln auf seinem Mantel (oben)
8. Eingetragen im Album als "Lourdes-Madonna bei Schweyen", aber wohl offiziell eine Gebetsstätte zu Ehren der Muttergottes von Fatima, errichtet im Jahr 1937.
9. Chapelle des Saints bei Schweyen mit einem sehr schönen Lothringer Kreuz daneben, das im nächsten Foto noch einmal extra abgebildet ist.
10. Nähere Informationen über das Kreuz (und deutlichere Bilder) gibt es hier. Die abgebildeten Figuren sind unten: ein Bischof (evtl St. Blasius) und die Jungfrau Maria, darüber St. Wendelin und Margarete von Antiochien.
11. Noch ein Lothringer Kreuz im Feld nahe der Chapelle des Saints, das offenbar nach der Stifterfamilie "Croix Meyer" genannt wird. Im Sockel zeigt es unten die Heilige Familie und darüber Petrus, erkennbar am Schlüssel und möglicherweise Johannes. Auf unserem Foto nicht erkennbareInschrift: DIESES KREUTZ HAD LASEN AUFRICHTEN ZUR LOB GOTTES JOHANNES MEYER UND TERIG MEYER UND ANNA MARIA MEYER 1827.
12. Kreuz vom Lothringer Typus beim Rolbinger Hof aus dem Jahr 1885, dessen Sockel unter einem Herz Jesu die Heiligen Wendelin und Sebastian zeigt.
13. Weiteres Kreuz am nördlichen Ortsausgang von Rolbing
14. Das sogenannte "Croix Leichtnam" in einem Garten nahe Ohrenthal, das wohl bis vor nicht allzu langer Zeit polychrom gefasst war. Unter dem Kruzifix findet sich eine Lourdes-Madonna im Halbrelief. Es wurde 1893 errichtet und trägt zwei Inschriften: Errichtet zur Ehre Gottes durch die Familie Leichtnam" und "Der hier 5 Vater unser und 5 Gegrüßet seist du Maria betet hat 40 Tage Ablaß"
15. Monumentale Wegkreuz mit Kreuzigungsgruppe bei Ohrenthal, errichtet 1927. Die Nische trägt wieder eine Figur der Muttergottes von Lourdes. Außerdem links die hl. Therese vom Kinde Jesus und rechts den hl. Aloisius von Gonzaga. Inschriften: " Mein Jesus Verzeihung u. Barmherzigkeit durch die Verdienste deiner Heiligen Wunden, 300 Tage Ablasz. Und: Errichtet zur Ehre Gottes durch die Eheleute Johann Nagel - Julia Hullar. Außerdem trägt das Kreuz die Signatur des Bildhauers J. Bichler von Hottwiller, der Ende des 19. und Anfang des 20. Jh zahlreiche Wegkreuze, Kreuzigungsgruppen und Grabmonumente m Bitscherland geschaffen hat.